Bei ziemlich durchwachsenem Wetter verließen wir den Golfplatz, legten noch einen Stopp bei den Spahat Creek Falls ein (einem Wasserfall mit 73 Meter Höhe), um dann auf
den Highways 16 und 24 über Clinton nach Cache Creek zu gelangen. Die bewaldete Landschaft mit Seen auf der linken und rechten Seite wurde von einigen Schauern berieselt, genauso aber auch von der
Sonne beschienen. In den Bergen wechselt das Wetter ständig. An einem der wenig besiedelten Plätze legten wir eine kurze Kaffeepause ein, der Coffee-Shop erinnerte stark an die Westernzeiten! Später
kamen am Horizont die Columbia Mountains zum Vorschein. Uns bot sich ein toller Ausblick. Wir hielten kurz an der Historic Hat Creek Ranch, einer historischen Poststation und fuhren danach entlang an
Salbeibüschen durch hügelige Landschaften, wo sicher auch Hobbits wohnen, unseren nächsten Campground an und brachten den Laptop dank WiFi Verbindung in Position. Da heute das, in Kanada von Allen
herbeigesehnte, große Finale zwischen den Vancouver Canucks und der Mannschaft aus Boston im Eishockey stattfindet. Leider mussten wir feststellen, dass doch nicht ALLE dieses gucken. Nur drei
Stellplätze neben uns parken drei Großraum-Camper, die zunächst unauffällig schienen. Doch mit einem mal hören wir Live-Musik. Also nicht solche die wir gerne hören, sondern Tanztee vom
Allerfeinsten. Über ‚Tulpen aus Amsterdam‘ dem ‚Ententanz‘ und ‚Kreuzberger
Nächte sind lang‘ (auf englisch) hatten die Jungs, die die fahrenden Hochhäuser bewohnen, alles im Programm. Die komplette Belegschaft des Campingplatzes (alle Ü-80) hat sich mit ihren Klappstühlen
und Weingläsern um die Band versammelt und wird mit zunehmendem Alkoholpegel immer lauter. Die erste Polonaise hat inzwischen auch schon stattgefunden, die können kaum gerade sitzen, aber dafür
reicht es noch. Krass. Das Ergebnis im Eishockey konnten wir auf unserem Bildschirm nur noch lesen, nicht mehr hören. Naja, Vancouver hat eh verloren. Am Lagerfeuer lauschen wir den Klängen (zählen
heimlich mit, wie oft die Nachbarschaft zurück zu ihren fahrenden Häusern geht um flüssigen Nachschub zu holen) und lassen den Tag und die gefahrenen 280 km Revue passieren.